
Unsere Reisezeit ist nur kurz
Ein Mädchen saß in der U-Bahn. An einer Haltestelle stieg eine ältere, mürrische Frau mit allerhand Kleingepäck zu und presste sich auf den Sitz links neben dem Mädchen hinein, so dass sie es mit ihren vielen Tüten fast zudeckte. Der junge Mann, der rechts neben dem Mädchen saß, war etwas empört und fragte das Mädchen, warum es sich nicht beschwerte.
Das Mädchen lächelte und antwortete: „Es ist nicht wert, wegen einer so geringen Sache zu streiten. Meine Reisezeit ist nur kurz.“
Diese Antwort verdient mit goldenen Buchstaben geschrieben zu werden: „Es ist nicht wert, wegen einer so geringen Sache zu streiten. Meine Reisezeit ist nur kurz.“
Wenn wir doch nur alle verstehen würden, dass unser Leben hier zu kurz ist, um zu streiten, nicht zu vergeben, unzufrieden mit den Umständen zu sein. Damit vergeuden wir unsere Zeit und Kräfte.
Hat jemand euer Herz gebrochen? Beruhigt euch, unsere Reisezeit ist nur kurz. Hat jemand euch beleidigt, betrogen oder gedemütigt? Bleibt ruhig, vergebt, unsere Reise dauert nicht lange. Egal welche Schwierigkeiten wir jetzt haben, erinnern wir uns: Unsere Reise ist kurz. Wir wissen nicht, wie lange wir leben, wann wir aussteigen: Unsere Reisezeit ist nur kurz.
Achten wir auf unsere Familie und Freunde, lieben wir sie und vergeben wir ihnen. Lassen wir uns mit Dankbarkeit und Freude erfüllen. Unsere Reisezeit ist nur kurz.
„Gebt nun acht, wie ihr sorgfältig wandelt, nicht als Unweise, sondern als Weise, die die gelegene Zeit auskaufen, denn die Tage sind böse.“ Epheser 5, 15+16


Suchen und finden, bitten und empfangen
„Denn ich weiß, was für Gedanken ich über euch habe, spricht der HERR, Gedanken des Friedens und nicht des Unheils, um euch eine Zukunft und eine Hoffnung zu geben. Und ihr werdet mich anrufen und hingehen und zu mir flehen, und ich will euch erhören ja, ihr werdet mich suchen und finden, wenn ihr von ganzem Herzen nach mir verlangen werdet und ich werde mich von euch finden lassen, spricht der HERR.“
Jeremia 29, 11-14a
Gott meint es so gut mit seinem Volk, dem Volk Israel, obwohl es immer wieder so böse, widerspenstig, ignorant und ungehorsam war... Bin ich besser als dieses Volk? Wo frage ich nach Gott? Gehe ich nicht lieber meine eigenen Wege? Interessiert es mich, was Gottes Plan für mich ist?
Gott meint es gut mit mir, und er hat einen Weg für mich, der gut ist!
Ich soll Gott suchen, und meine Suche wird nicht vergeblich sein – anders wie beim Versteck-Spielen, wo das Finden keine Garantie ist.
Meine Suche muss nur aufrichtig sein – mit Verlangen meines Herzens.
Dann werde ich nicht Suchender bleiben, sondern Finder werden.
„Bittet, so wird euch gegeben; sucht, so werdet ihr finden; klopft an, so wird euch aufgetan! Denn jeder, der bittet, empfängt; und wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird aufgetan.“
Worte von Jesus aus der Bergpredigt: Matthäus 7, 7-8
Eigentlich will ich doch unabhängig sein, es erst selbst versuchen, auf die Reihe kriegen – aus eigener Kraft. Ich will nicht auf Hilfe angewiesen sein.
Aber nein! Gott möchte doch, dass ich von IHM alle Hilfe erwarte, IHM voll vertraue.
Wenn ich ehrlich bin hab' ich viel weniger in der Hand, unter Kontrolle, als ich denke. Und so zu leben wie Gott es gefällt – so wie Jesus es in der Bergpredigt lehrt – das schaffe ich ohnehin nie aus eigener Kraft. Dafür brauche ich Hilfe von oben, das ist klar.
Also will ich Gott bitten, suchen, bei ihm anklopfen – immer wieder – ernsthaft, ausdauernd, mit dem Verlangen meines Herzens: um die wichtigen Dinge von heute auszurichten, um richtig zu leben, Versuchungen zu widerstehen, Liebe zu schenken, Hilfe zu sein, nicht aufzugeben.
Dazu ermutigt mich Jesus. Und er sagt mir zu, dass es nicht vergebens sein wird. Gott als der Geber aller guter Gaben will mir das Gute nicht vorenthalten, um das ich ihn angehe.

Sein Wort ermutigt uns. Es gibt uns Hoffnung und Kraft!
Gott der Vater trägt das Wort schon immer und ewig in sich. Er ist das Wort von Ewigkeit, das in Liebe und Weisheit wirkt. Bevor etwas war, gab es nichts, was das Wort entgegennehmen konnte. Dann erschuf Er nach seinem Willen und nach seinem Bild. Mit seinen Geschöpfen stand Gott von Anbeginn in Verbindung durch das Wort. Also war das Wort im Anfang...denn für Seine Geschöpfe gab es einen Anfang; er selbst ist das Wort von Ewigkeit.
Der Vater will seine Geschöpfe an seinem Denken, Wollen und Wirken teilnehmen lassen. Darum lässt er uns teilhaben an seinem Wort. Dieses ist das größte Gnadengeschenk; denn es ist von Ihm selbst ausgegangen und muss Ihn Selbst auch beweisen. In Jesus Christus bringt es uns das frohe Evangelium der Erlösung von Sünde und Tod.
Er lässt uns nicht allein und wir dürfen seine Gegenwart spüren. Er tritt uns nahe im Wort. Denn dieses Wort ist er selbst...und so kommt Er im Wort zu den Menschen und weilt mitten unter uns. Und wer Ihn erkennt im Wort, der wird tief beglückt sein über seine Nähe...und alle Zweifel, Ängste und Sorgen werden abfallen. Und wer dieses Wort begehrt, der beweist seine Liebe zu Ihm. Der öffnet Ihm die Tür zu seinem Herz, sodass Er nun eintreten kann, um Wohnung zu nehmen.
Dann kann Er Selbst uns ansprechen durch Seinen Geist und versuchen, unsere Gedanken Ihm zuzuwenden. So kann Er uns speisen mit seinem Wort, das die rechte Seelennahrung ist. Er kann seine Gedanken auf uns übertragen, sodass wir diese erwidern können und der Austausch zwischen Vater und Kind stattfinden kann zur beidseitigen Glückseligkeit.
Anfangs können wir sein Wort nur leise erst vernehmen...als Stimme des Gewissens...als eigene Gedanken. Doch je tiefer unser Glauben ist, je mehr wir uns von der Welt zurückziehen, je mehr wir Ihn im freien Willen suchen und je öfters wir uns in der Liebe lebend mit Ihm innig verbinden, desto lauter ertönt seine Stimme in uns. Denn der Vater ist die Liebe selbst und wo die Liebe ist unter den Menschen, da ist auch der Vater. Dann können wir sein Wort in uns vernehmen. So wird Er im Wort bei uns sein und bleiben und uns ansprechen für immer und ewig.
Amen
